Zwei zu fuffzehn
1898/99 hat Ostermann das Lied »Welke Blätter« von August Conradi als Vorlage zu seinem Couplet »Zwei zu fuffzehn« verwendet. Mit »Zwei zu fuffzehn« war eine billige Zigarrenmarke gemeint, die als Feierabendvergnügen der einfachen Leute einen gewissen Ruf hatte. Offenbar galt dieser Ausdruck aber auch als Codewort für diskrete Dienstleistungen, die in Hinterzimmern von Tabakgeschäften oder zwielichtigen Lokalen angeboten wurden.
Originalanmerkung auf Ostermanns Textblatt: »Auch dieses Couplet war mit der größte Erfolg im Apollo Theater 1898/99«
Im Apollo Varieté-Theater auf der Schildergasse 34 hatte Ostermann in seiner Debütsaison 1898/99 seine ersten Bühnenerfolge. Das Theater wurde 1910 in das Apollo-Lichtspielhaus umgewandelt, ab 1913 wurde jedoch wieder ausschließlich Varieté-Programm gezeigt. Nach dem 1. Weltkrieg gab es dort wieder die Apollo-Lichtspiele. Das Apollo-Theater befand sich in den 30er Jahren in der Gertrudenstraße und wurde schließlich von den Nationalsozialisten »gleichgeschaltet« – es firmierte nun als »Apollo-Theater der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude Köln«.
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